Jahrgangsübergreifendes Lernen

Grundsätzliches

Die Herausforderungen, die sich unseren Kindern in ihrer Zukunft stellen, sind vielfältig und umfangreich. Die Bereitschaft, ein Leben lang zu lernen und sich flexibel neuen Verhältnissen anpassen zu können, wird Kindern helfen, auf ihrem zukünftigen Weg erfolgreich zu sein. Sich selbst als kompetent zu erleben, gewinnt an Bedeutung.  Jedes Kind soll gestärkt und voller Zuversicht ins Leben gehen. Das ist unser Ziel.

Dabei ist uns besonders wichtig, dass ein Kind weiß, was es kann und was es nicht gut kann. Wir unterstützen es dabei zu lernen, Hilfe zu holen und Unterstützung einzufordern.

Warum Jahrgangsmischung?

Durch das Lernen voneinander und miteinander in unterschiedlichen Altersstufen werden soziale Kompetenzen und das demokratische Handeln gefördert. Die unterschiedlichen Leistungsstände der Kinder sind Grundlage der Konzeption des Unterrichts – unser Unterricht geht nicht davon aus, dass alle Kinder gleich stark im Lernen sind. Der Unterricht ist auf individuelle Förderung auf dem jeweils möglichen Niveau angepasst; die Kinder werden auf ihrem Lernniveau herausgefordert und erleben sich nicht überfordert oder unterfordert. Das entspricht deutlich dem Lehrplan Grundschule und vor allem dem wichtigsten Grundsatz des Schulgesetzes NRW. 

Alle Kinder lernen an der Südschule in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen. Eine jahrgangsgemischte Klasse 1/2  bildet mit einer jahrgangsgemischten Klasse 3/4 ein „Lernhaus“, damit sich Kinder und Erwachsene innerhalb der beiden Klassen gut kennen,  Beziehungen gefestigt werden und die Übergänge reibungsloser sind.

Das Konzept der Lernhäuser

Immer zwei Klassen, davon eine jahrgangsgemischt 1/ 2 und eine weitere mit der Mischung 3/4 bilden ein sogenanntes „Lernhaus“. Je eine Klassenlehrkraft übernimmt die Klassenleitung einer 1/2 oder 3/4. Weitere Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, SonderpädagogInnen und die Schulsozialarbeit unterstützen die Arbeit in den Lernhäusern.

Die Anzahl der Personen, mit denen ein Kind in der Schule zu tun hat, ist dadurch übersichtlich und transparent, die Übergänge werden reibungsloser. Eine hohe Fachlichkeit wird durch das Fachlehrersystem intensiviert.

Für Kinder schafft das System Sicherheit und Vorhersehbarkeit, weil sie über vier Jahre von denselben Lehrkräften begleitet werden: ihre Klassenlehrerin oder ihren Klassenlehrer der Klasse 3/4 haben sie bereits (im Idealfall) zwei Jahre kennengelernt.

Innerhalb des Lernhauses werden die Klassen 1/2 und 3/4 entsprechend der Richtlinien und Lehrpläne individuell gefördert und bekommen Fachunterricht nach Stundentafel. In einzelnen Projekten, bei Ausflügen oder im Morgenkreis gibt es zudem die Möglichkeit als Lernhaus gemeinsam mit allen Kindern zu arbeiten- und zwar immer dann, wenn die Jahrgangsmischung besonders vorteilhaft für das Lernen der Kinder ist und die Unterschiedlichkeit der Kinder den Lernprozess besonders bereichert.

Im Fach Englisch werden die Klassen in Jahrgangsgruppen aufgeteilt. Außerdem gibt es in Mathe und Deutsch je eine Jahrgangsstunde in der Woche, in denen spezifische Inhalte für die entsprechenden Kinder eingeführt werden (z.B. Schriftliche Addition, Multiplikation, Satzglieder).

Der Vorteil von Lernhäusern für das Lernen der Kinder:

  • stabilere Personen-Kind-Beziehung
  • mehr Transparenz und Sicherheit durch die Zugehörigkeit zu einer Lerngruppe über 4 Jahre
  • hohe soziale Kompetenz und individuelle Förderung auf dem Niveau des Kindes
  • Betonung der Fachlichkeit: Fachkraft begleitet die Kinder über 4 Jahre und unterrichtet Jahrgangsstufe 1/2 und 3/4  
  • soziales Lernen im Lernhaus zwischen Kindern aller Altersstufen möglich